Meine AuDHS - Diagnose-Reise Teil 1

Moin, 

mein Name ist Jennifer!

In diesem Video und in den nächsten Videos berichte ich euch über meine AuDHS - Diagnose Reise. AuDHS ist ein Kürzel für die Doppeldiagnose Autismus und ADHS. 

Ich bin das, was man "spät diagnostiziert" nennt: Ich war frisch 37 Jahre alt als ich meine Autismus-Diagnose erhielt. Diese kam für mich nicht ganz überraschend. Die Diagnose war eher eine Mischung aus Erleichterung und Bestätigung für mich.

Ich will von vorn anfangen zu erzählen. 

Mit Ende 20 stieß ich das erste Mal auf den Begriff “hochsensibel”. Ich habe mich sehr schnell darin wieder erkannt. “Hochsensibel” erklärte gut, warum ich Probleme mit Gerüchen, Licht und Geräuschen hatte. Ich war froh, dass es für solche empfindlichen / empfindsamen Menschen wie mich einen Begriff gab. Und es beruhigte mich, damit nicht allein zu sein. Es war also alles in Ordnung mit mir, ich tickte nur etwas anders als andere Menschen. Das war völlig okay für mich. 

Dann wurde ich Mama und meine Reizempfindlichkeit wurde auf die Probe gestellt. Schlafmangel wirkt sich auf meine Empfindlichkeit noch stärker aus und mit Baby kommt man nicht um Schlafmangel und Müdigkeit drumrum. Dazu kommen: Ein weinendes Kleinkind, später dann ein Kind, dessen Wortschatz und Erzähldrang immer größer werden, nicht enden wollender Mental Load und die ganz normalen Alltagsgeräusche. Zudem wurde meine dringend benötigte Allein-Zeit radikal gekürzt. Die Zeit mit mir selbst  - notwendig für die Regeneration meiner überreizten Nerven - wurde rar.

Die Zeit während mein Kind Mittagsschlaf machte oder am Abend verbrachte ich manchmal auf Instagram. Dort folgte ich zwei bis drei Accounts, bei denen es irgendwann um “Neurodivergenz” (ein für mich bis dato völlig fremdes Wort) ging und bei denen auch mal das Wort “Autismus” fiel. Ich hörte gespannt zu, da ich mich schon immer für Andersartigkeiten interessierte und irgendwann merkte ich, dass es nicht einfach nur Neugier und Interesse waren, die mich zuhören und dort jeden Beitrag lesen ließen, sondern dass ich mich selbst in so vielen Punkten wieder erkannte! Ich verfolgte diesen Inhalten noch einige Zeit bis der Fokus bei mir wieder auf anderen Dingen lag.

Im Sommer 2021 dann sah ich zwei YouTube - Videos über autistische Frauen…und da machte es “plopp” bei mir: "Ich muss Autistin sein!”

Hier geht es zum Video :-)