Geduld und Pläne
8:00 Uhr: Genau...heute schaffen wir locker 2 Ladungen Wäsche. Die erste bringen wir gleich runter, dann können wir sie nach dem Frühstück wieder holen und gleich die nächste Maschine anwerfen. Ich sage dir das, damit du Bescheid weißt.
8:45 Uhr: Rumms, die Kinderzimmertüre geht zu. Ich dreh am Schlüssel und du kommst rausgestürmt. “Mama, warst du Wäsche wegbringen?”. Nein, ich geh nicht ohne dich...
8:50 Uhr: Die Wäsche ist vorbereitet. “Mama, komm mit spielen.” Wir bringen erst die Wäsche runter, dann kann sie sauber werden während wir spielen. “Nein, ich will JETZT spielen.” Ok…
9:10 Uhr: Ich hab Hunger. Komm, wir machen Frühstück, bringen dann die Wäsche runter und spielen dann weiter. Ich versprech es dir! “Warum hast du Hunger?” Nunja, vermutlich, weil ich seit gestern Abend nichts mehr gegessen habe. *bauchmachtgeräusche” “Mama, hast du Hunger?” …
9:15 Uhr: “Mama, lösche noch das Feuer bei der Polizeistation!” Ok, ich lösche das Feuer und mache dann Frühstück, ok?
9:18 Uhr: Ich mach jetzt wirklich Frühstück. Ich hab Hunger…
9:25 Uhr: “Mama, machst du mir auch bitte ein Müsli?”
9:30 Uhr: Frühstück. Hoffentlich vergesse ich nicht, dass wir bald die Wäsche runter bringen…
9:45 Uhr: Hm, das Kind spielt friedlich...dann mach ich ein bisschen Haushalt. Ich will es jetzt nicht unterbrechen. Niemals nie im Spiel unterbrechen. Die Wäsche wartet die paar Minuten auch noch...Ich kruschelt weitere ein bisschen rum. Das Kind zeigt sich...die Gelegenheit...komm, wir bringen die Wäsche jetzt zur Waschmaschine…”Nein, ich will nicht.”...Ok, ich geh alleine kurz. Du kannst in der Wohnung warten. “Nein, ich will auch mit dir mitkommen!” … Na dann, komm!
…
Ich darf die Treppe nicht vor dem Kind runter gehen.
Ich trage einen schweren Wäschekorb.
Ich verliere die Geduld, weil das Kind gemächlich die Treppe runterläuft und ein Spiel spielen möchte. Das Spiel ist mir bekannt und sonst auch ok, aber der Korb ist mir zu schwer. Ich traue mich … ich wage es … und sprinte am Kind vorbei in die Waschküche … DRAMA! Ich schaffe es gerade noch, die Gefühle umzulenken, Stimmung bessert sich zum Glück und das Kind kümmert sich um die Wäsche während ich daneben stehe … und um Geduld ringe …
10:18 Uhr: Die Waschmaschine läuft endlich…
Pläne machen mit Kind … sogar im Alltag schier unmöglich … das nächste Mal darf es vielleicht allein zur Waschmaschine … dann steh ich wenigstens nicht daneben wie bestellt und nicht abgeholt...