Angst und Hitze
Sommer - lieben alle!
Wirklich? Von wegen!
Bei Menschen mit Angst- oder Panikstörungen häufen sich bei Hitze die Angstsituationen, da sie sich damit schwer tun, Symptome wie Kurzatmigkeit, Schwitzen, erhöhter Puls oder leichte Kreislaufprobleme als normal hinzunehmen. Stattdessen steigern sie sich in die Symptome rein bis die Panik um die Ecke kommt.
Dann ist der Winter besser!
Nein! Was bei extremen Temperaturen im Sommer gilt, gilt auch für extreme Temperaturen im Winter. Kälte kann auch ein Panik-Faktor sein!
Wie entsteht die Panik?
Hohe Temperaturen belasten das Herz-Kreislauf-System. Körperliche Reaktionen können ein erhöhter Puls, steigender Blutdruck sowie vermehrtes Schwitzen sein. Das ist anstrengend für unseren Körper. Er reagiert entsprechend. Anstatt diese nicht ganz angenehme Situation einigermaßen entspannt hinzunehmen, entsteht eine Panikreaktion. Menschen mit einer Angsterkrankung reagieren ohnehin auf körperliche Veränderungen super sensibel und interpretieren diese fälschlicherweise oft als gefährlich.
Symptome ähneln Panikattacke
Hinzu kommt, dass diese körperlichen Symptome sehr häufig auch bei Panikattacken an der Tagesordnung sind.
Beschleunigter Herzschlag, steigender Blutdruck, Schweißausbrüche und Schwindel sind typische Panikattacken-Symptome. Betroffene fühlen sich schnell an frühere Angstzustände erinnert und so ist es nicht verwunderlich, dass man "Angst vor der Angst" bekommt.
Zusammenfassung / Das passiert:
Die Angst vor Hitze ist ein Paradebeispiel dafür, wie eine Panikattacke oftmals entsteht.
- Fokus (auf die unangenehme Hitze)
- Bewertung (der körperlichen Reaktionen als "gefährlich")
- Die Angst umzukippen oder gar einen Herzinfarkt zu bekommen macht sich breit. Diese Gedanken schüren die Angst. Weitere Symptome entstehen.
- Ein anstrengender Kreislauf für den Menschen! Die Panikattacke hat leichtes Spiel.
Was hilft?
Würden wir das Ganze gelassen hinnehmen oder ignorieren, würde nichts passieren. Das ist einfacher gesagt (geschrieben) als getan!
- Es sind "nur" Gedanken. Diese kannst du selbst steuern!
- Leg dir einen "Werkzeugkasten" an Methoden an.
- Begib dich an einen ruhigen Ort, um dich zu sortieren.
- Atme tief und gleichmäßig.
- Erfrische dich mit Wasser: innen und außen!
- Viel Übung! Glaub an dich! Eines Tages klappt es! ;-)
Wie ist das bei dir, Jenni?
Früher hatte ich bei großer Hitze das Gefühl, keine Luft zu bekommen. Heute weiß ich: Auch warme Luft enthält ausreichend Sauerstoff. Du brauchst keine Angst haben, keine Luft zu bekommen. Die warme Luft in unseren Lungen ist eventuell unangenehm, aber ungefährlich. Ansonsten meide ich Hitze und direkte Sonne so gut es geht, um Symptomen vorzubeugen.