Angst im Maislabyrinth

Ins Maislabyrinth gehen. Das war schon lange unser Wunsch. Vom Kind? Vom Mann? Oder doch von mir? Oder wollte ich nur unbedingt hin, weil ich Mann und Kind eine Freude machen wollte?

Tatsache ist, dass wir die letzten Jahre kein Maislabyrinth gefunden haben. Zu Pandemie-Zeiten gab es keine, letztes Jahr auf Rügen dachten wir, da wäre eins, aber das hatte doch geschlossen.

Umso erfreuter waren wir dieses Jahr gleich von 3 Labyrinthen erfahren zu haben. Mindestens eines wollten wir besuchen. Gesagt, getan. Letztes Wochenende waren wir dann in einem. Was soll ich sagen? Mann und Kind freuten sich. Ich diskutierte fortwährend mit meiner Angst. Davor und mitten drin. Ich weiß nicht, ob ich danach wegen der inneren Monologe oder wegen des Labyrinths erschöpft war. Immerhin stimmte die Aussage der Betreiber, dass man circa eine halbe Stunde benötige. Wir sind absichtlich nicht dorthin gefahren, wo man erfahrungsgemäß 2 bis 4 Stunden Zeit aufbringen bzw. sich durchquälen muss, bis man durch ist. Und ja, für mich war es eine Qual. Ich wollte es einerseits so sehr (wem wollte ich eigentlich was beweisen?!) und andererseits hatte ich mir davor schon Sorgen gemacht. Was mache ich, wenn mir da da drin was passiert? Wie komme ich am schnellsten wieder raus? Es gibt ja keinen Notausgang! Mir war die ganze Sache nicht geheuer.

An dem Tag kämpfte ich auch noch mit Kopfschmerzen und Unwohlsein. Dennoch wollte ich rein! Sonst würde ich es später bereuen. Ich bin positiv gestimmt durch den Eingang und hatte nicht viele Möglichkeiten nachzudenken. Das Kind rannte um die Ecken, so dass ich hochkonzentriert auf den Weg und gleichzeitig auf das Kind achten musste. Was, wenn wir das Kind verlieren würden?! Nicht auszudenken!

Ich fasse mich kurz: Wir haben tatsächlich eine knappe halbe Stunde gebraucht. Anfangs gings mir gut. Nachdem wir aber zweimal am Mittelpunkt ankamen anstatt mal zum Ausgang, kippte bei mir langsam dir Stimmung. Mir schwindelte kurz: grün, braun, Engegefühl und Sonne.

Als wir draußen waren begegneten wir Eltern, die ihre Kinder vermissten...

Ich bereue nicht reingegangen zu sein, aber ich muss nicht wieder in ein Maislabyrinth...