ADHS ist (k)eine Modediagnose!
Na, was denn nun? Ist es nun eine Modediagnose oder nicht?
Sieht doch eigentlich ganz danach aus, oder?
Hinz und Kunz bekommen mittlerweile "einfach so" eine Diagnose für ihr Kind. Und schon hat es ein Leben lang einen Stempel. Das arme Kind!
Und schon gehört? Die psychiatrischen Praxen sind ausgelastet und voll von Erwachsenen, die plötzlich auch meinen ADHS zu haben. Wo kommen die denn alle her? Haben die nichts besseres zu tun? Oder halten sie sich gar für was besseres und meinen sich ein Label anheften zu müssen? Seht her...Und schwupps sind sie wieder im Mittelpunkt. Das waren sie doch eh schon immer oder wollten es zumindest immer dringend sein...Und nun erschweren sie auch noch den Menschen, die wirklich Hilfe benötigen, den Weg zu einem Psychiater...Nur, damit sie sich wichtig machen können.
Ist doch dann eindeutig eine Modediagnose, wenn Kindern vorschnell ein Stempel aufgedrückt werden soll und Erwachsene Hypochonder-mäßig die Praxen stürmen...
Eigentlich sollte das ja jemand mal prüfen, merke ich beim Schreiben, ob das alles mit rechten Dingen zu geht und die Diagnosen nicht schon vorgefertigt in der Schublade liegen. Bereit zum Austeilen, für alle, die wollen...
Achtung, dieser Beitrag strotzt vor Ironie. Und ja, auch als Autistin kann ich Ironie anwenden...
Eine ADHS-Diagnose ist selbstverständlich keine Mode-Diagnose. Dank der voranschreitenden Forschung in den letzten 20 Jahren und des Internets (ja, auch dank social media) und weil sich immer mehr Menschen öffnen, sich mitteilen und aufklären, haben wir heutzutage die Möglichkeit, ADHS-Diagnostik anzuwenden und den entsprechenden Personen die Hilfe zu ermöglichen, die ihnen zusteht. Nicht zuletzt Mädchen und Frauen und allen Menschen aus dem LGBTQIA-Spektrum. Denn darum geht es: Hilfen in Anspruch nehmen zu können bei Bedarf und sich selbst besser zu akzeptieren durch Wissen und Verständnis.