10 Jahre Träume dein Leben

10 Jahre ist es nun her, dass ich meiner damals engsten Freundin mein Herz ausgeschüttet habe. Ich habe ihr meine Träume offenbart. Ihr erzählt, dass ich am liebsten von Stuttgart in den Norden Deutschlands ziehen möchte. Damals wohnte ich noch bei meinen Eltern und ich konnte mir einen Umzug mit ihnen und auch ohne sie vorstellen. 

“Hier hält mich nix.” Sagte ich zu ihr. “Wir beide bleiben einfach weiter in Kontakt.'' Dank des Internets war dies ja wunderbar möglich. Vor 10 Jahren gab es Social Media nicht in dem Ausmaß. Wir schrieben uns neben SMS aber täglich E-Mails. Und da meine Freundin sehr reisefreudig ist, wusste ich, dass sie mich auch besuchen kommen würde. 

4 Jahre später begann sie mich zu ghosten. Von einem Tag auf den anderen. Ich fiel aus allen Wolken und wollte krampfhaft an dieser “Freundschaft” festhalten. Schrieb ihr immer wieder. Lud sie zur Hochzeit ein und ich sorgte dafür, dass sie zu meinem JGA eingeladen wurde. Zu beiden Terminen hatte sie aus beruflichen Gründen keine Zeit. Danach hatte ich weder Kraft noch Lust, mich bei ihr zu melden. Zumal ich dann auch schon schwanger wurde. Ich war traurig, dass sie nicht Teil meiner Familie wurde und mein Kind nicht aufwachsen sehen wird. 

Irgendwann geriet diese Person in meinen Gedanken in den Hintergrund. Ab und an dachte ich an sie. Dann beschäftigte es mich umso mehr. Also beschloss ich eines Tages, ihr einen Brief zu schreiben. Ihr all meine Gedanken und Gefühle mitzuteilen. Und ich war auch offen für einen Neubeginn.

Ich bekam tatsächlich eine Antwort, in der sie ihre Sicht schilderte. Mich treffe keine Schuld. Mal abgesehen von dem Satz: “Hier hält mich nix.” Den sie wohl sehr persönlich nahm. Sie nahm die Verantwortung dafür aber auf sich. Sie hatte sich verstoßen gefühlt und zwischenzeitlich mit “unserem” Kapitel abgeschlossen, auch wenn es schön war. Ein Wiederaufleben werde es nicht geben.

Das ist das eine. Das andere ist: 10 Jahre ist dieser Satz nun her. Und tatsächlich habe ich es erst jetzt geschafft meinen Traum wahr zu machen. Heute sehe ich: Wenn man wirklich will, ist Kontakt halten ganz einfach. Es kostet Zeit und Mühe. Aber es lohnt sich.